Gofmann mit dem Knotentrick ist schlauer als der Galgenstrick, reiste rastlos mit dem Stinkefuß von Bethlehem bis Nablus

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Gofmanns Wahrheit war schon immer vegetarisch, gefüllt mit deftig Mett und äußerst fragmentarisch. Bei Karras ging er damals Fleischwurst kaufen. Lockte Judas, den Zeloten, frech zum großen Scheiterhaufen. Zog mit ihm durchs Urschleimtal in Begleitung der Aaskrähen, verführte noch im Fischlokal zwei Schwestern aus Mischehen.

Dort erzählte man von Blattkrankheit aus dem Garten Getsemani, es schwelte schon der Glaubensstreit über Gebäck und Melanzani. Denn auch Hochverrat zählte mit zu diesen Gründen, so durchschnitt er dreist den Silberdraht und sprach von kleinen Sünden. Und Gofmann mit dem Knotentrick war schlauer als der Galgenstrick, reiste rastlos mit dem Stinkefuß von Bethlehem bis Nablus.

Und heute schmeckt das Leben schön wie Scheiße im Klosett, drum bade ich mit Trockenföhn und rasiere das Stilett. Ich bin der Schließer ohne Schlüssel und ein Seiler auf der Schüssel, wurde gestern wieder Vater und habe nun Schließmuskelkater. Ich nannte ihn den kleinen Claas, da ich zuletzt nur Bohnen aß.

Etwas todblass um die Lenden und so patschnass an den Händen, das Ergebnis der Scheinväter beim Begräbnis der Sextäter. Dort stand er mit dem Ständer und schmierte Beileid ans Geländer, und das Freudsche Fernrohr analoger Astrologie, aufklappbar wie Frauenhaar, machte ihn zum Doktor einer wahren Tautologie.

Gofmann

Autor: Gofmann

Ich bin der Schließer ohne Schlüssel und ein Seiler auf der Schüssel.

2 Gedanken zu „Gofmann mit dem Knotentrick ist schlauer als der Galgenstrick, reiste rastlos mit dem Stinkefuß von Bethlehem bis Nablus“

  1. Ich kann mich dem Kommentar von dem Fräulein Kirschner nicht anschließen. Als lyrischer Mitbewerber von Herrn G. Gofmann obliegt es mir, mit besonderer Sorgfalt eine fachliche Einlassung hier zu erbringen.
    Dem Ansinnen gebe ich hiermit qualifiziert nach.

    In diesem – wie vom geübten Leser gewohnt – streng gereimten Gedicht in inkludierter Metrik erkenne ich die investigative Aufdeckung sozialerodierender Mechaniken unserer und Eurer Gesellschaft. Dabei stürzt sich der Dichter nicht nur auf oberflächliche Details. Nein, er beackert integrativ unsere und Eure tiefsten Abgründe und macht diese weg- und querbar. Durch die schonungslose Aufklärung, die in lyrischer Weise den Intellekt erotisch umschmeichelt und seine aufrechte Aufmerksamkeit erregt, entsteht ein stilles Bündnis aus geständiger Leidenschaft, das sich dem Leser anheimstellt. Die direkte Art und zeitgemäße Wortwahl unterstreichen die brennende Aktualität und drängen die dringliche Frage auf (einem), ob der niedrigen Zinsen noch gute Anlagemöglichkeiten bei der Samenbank zu erzielen sind.

    Am Ende stellt sich dem geneigten Leser die Frage, ob man nicht noch einmal die Sau rauslassen soll, um die Welt ein weiteres Mal zu retten. Ich bin dabei – natürlich nur aus rein wissenschaftlichen Gründen.

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