O Lauscher der Leutseligkeit – die gesammelte Predigt des Gottlob Gofmann

O Observanten des obsoleten Odiums, so lauschet mit euren Löffeln der leutseligsten aller Lehren, denn mein limbischer Leckerbissen des Lustspiels wird lakonischen Lakaien des leidlosen Leerlaufs die Lumpen lüften, kranke Kirchen kurieren mit Kosmetikdüften und halterlos hochziehen eure himmlischen Hüften. Er  begründet das Benehmen und verfeinert das Vernehmen, er erleichtert das Erzähmen und verspottet das Vergrämen.

O Döser der demütigen Dominanz, so vernehmet die dampfenden Düfte des drohenden Defektes, denn die dubiosen Dichter des Durchfalls drückten ihre Dramen in dunkeste Dosen. Sie dünsteten ihre Dogmen in alle Datschen, sie krächzten ihre Kunde und die Kläger des Kahlschlags klatschten. So sehet mit scharfen Sinnen, wie Pökler und Preiser, die Klempner und Kaiser, unsere philanthropen Paläste profanieren und mit ihrer Propaganda der pathetischen Passion die prüden Paragraphen proklamieren!

„O Lauscher der Leutseligkeit – die gesammelte Predigt des Gottlob Gofmann“ weiterlesen

Das kollektive Kittchen, der Schweißfuß von Schneewittchen, rief in seine offenen Ohren und fütterte ihn mit fürstlichen Floskeln

O Jünger des jauchigen Juxes, so horcht mit euren Hufen, wie Gottlob Gofmann einst ein schläfriges Schäflein war. Lauscht, wie er über Wiesen wippte — vernehmt, wie er an grünen Gräsern nippte, und hört, wie er sich in schlammigste Senken stippte. Denn das kollektive Kittchen, der Schweißfuß von Schneewittchen, rief in seine offenen Ohren und fütterte ihn mit fürstlichen Floskeln.

So wandelte er als Kind unter Kindern, putzmunter und nichts drunter, und läutete mit Freude die gellendste aller Glocken — das Geläut der garstigsten Gaukelei, ein Gebimmel der galligsten Geiferei. Er blökte die Verse und machte sich als Pfänder, er latschte in lustlosen Lüften und trug das lumpigste aller Gewänder!

Doch der Tag, er kam, und er sollte alle fahlen Flausen durch einen frommen Funken der Frevelei aus sich hinaus wehen lassen. Er sollte mit dem preschenden Prügel des Pöbels, der knüppelnden Keule des Knechters und der lüsternen Leier des Luders erkennen, dass das Weltall für weltfremde Wirrköpfe stets eine waghalsige Wendung parat hält. So kreuzten die kahlen Ketzer des Kreuzzugs seine klösterlichen Kreise und kündeten von klebrigen Konditionen für popelnde Personen.

„Das kollektive Kittchen, der Schweißfuß von Schneewittchen, rief in seine offenen Ohren und fütterte ihn mit fürstlichen Floskeln“ weiterlesen

Ich drückte mit dem preschenden Prügel des Pöbels und der lustvollen Leier des Luders meine duftigen Dramen in dunkelste Dosen

Mein Sein war stets ein Sein der sublimen Sympathie, stilvoll und stufenlos, und ich wilderte mit meiner Wampe in allen Wäldern, ich pirschte mit meiner Pranke durch alle Pinten und ich leuchtete mit meiner Lampe in alle Löcher. So schnüffelte ich mit dem stoischen Stummel der straffenden Stigmata, der stygischen Symbolik der stampfenden Somata, an strapsigen Stelzen in pralligen Pelzen.

Ich drückte mit dem preschenden Prügel des Pöbels, dem knienden Kolben des Knechters und der lustvollen Leier des Luders meine duftigen Dramen in dunkelste Dosen – und häufte mit meinem höllischen Hintern in himmlischste Hosen. Ich war der Schließer ohne Schlüssel, der Seiler auf der Schüssel, ja selbst der Rüttler mit dem Rüssel. Doch die kahlen Künder des kolkenden Kodex kreuzten Karfreitag meine klebrigen Kreise und kündeten von der knüseligen Keuschheit!

„Ich drückte mit dem preschenden Prügel des Pöbels und der lustvollen Leier des Luders meine duftigen Dramen in dunkelste Dosen“ weiterlesen