Das kollektive Kittchen, der Schweißfuß von Schneewittchen, rief in seine offenen Ohren und fütterte ihn mit fürstlichen Floskeln

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O Jünger des jauchigen Juxes, so horcht mit euren Hufen, wie Gottlob Gofmann einst ein schläfriges Schäflein war. Lauscht, wie er über Wiesen wippte — vernehmt, wie er an grünen Gräsern nippte, und hört, wie er sich in schlammigste Senken stippte. Denn das kollektive Kittchen, der Schweißfuß von Schneewittchen, rief in seine offenen Ohren und fütterte ihn mit fürstlichen Floskeln.

So wandelte er als Kind unter Kindern, putzmunter und nichts drunter, und läutete mit Freude die gellendste aller Glocken — das Geläut der garstigsten Gaukelei, ein Gebimmel der galligsten Geiferei. Er blökte die Verse und machte sich als Pfänder, er latschte in lustlosen Lüften und trug das lumpigste aller Gewänder!

Doch der Tag, er kam, und er sollte alle fahlen Flausen durch einen frommen Funken der Frevelei aus sich hinaus wehen lassen. Er sollte mit dem preschenden Prügel des Pöbels, der knüppelnden Keule des Knechters und der lüsternen Leier des Luders erkennen, dass das Weltall für weltfremde Wirrköpfe stets eine waghalsige Wendung parat hält. So kreuzten die kahlen Ketzer des Kreuzzugs seine klösterlichen Kreise und kündeten von klebrigen Konditionen für popelnde Personen.

„O kirschrotes Kind der kirchlichen Kipplehre! So hütet euch vor ophthalmischen Oberhändlern der Ökonomie, die mit ihren Klatschkästen der Kompanie und den trügerischen Texten der Travestie einen trickreicheren Tribut fordern, als Torkler und Tauscher, die Latscher und Lauscher, sich jemals ausmalen könnten.“

O häretischer Harlekin der heiligen Hypersomnie! So hütet euch vor phobischen Psychologen der Peripherie, die mit ihren panischen Phrasen der Parodie und ihrem hörigen Hunger nach Hysterie eure Ängste schüren, die Krankheit küren und mit ihren Rüsseln der Repressionen in euren Resonanzen rühren.“

O schleichender Spreizfuß der säkularen Synästhesie! So hütet euch vor pupsenden Politikern der Pornographie, die mit ihren löhnenden Leichen der Lithurgie und ihren blubbernden Blasen der Bourgeoisie die Bürger beengen und den Bund um eine baldige Bereinigung aller Beschmutzung bedrängen.“

Daher preiset und salbet Gofmann, den Permutator und Agitator, den Reformator und Nihilator, auf dass sein frevelnder Fuß des Fortschritts wird fremdgehen in formenden Fährten durch glorreiche Gärten. Denn die Welt ist ein Hort der Stampfer, Schlitzer, Schmatzer und Spritzer – eine ganz eigene Welt der Wandlung und Wahrung, der Entgleisung und Erfahrung.“

Gofmann

Autor: Gofmann

Ich bin der Schließer ohne Schlüssel und ein Seiler auf der Schüssel.

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